"Es sollte so sein....",
sagt Joachim Rausch, der Eigentümer der Unteren Stegmühle, immer wieder, wenn er gefragt
wird, wie es zu dem Erwerb dieses Landgutes gekommen ist. Die nächste Frage lautet dann regelmäßig, weshalb er sich diese Belastung nach einem erfolgreichen Arbeitsleben noch aufgeladen
hat.
Die Hände in den Schoß legen, stillsitzen und abschalten, das kann er allenfalls auf einem
Segelschiff. Er ist ein Unternehmer, der die Herausforderung braucht. Und eine Herausforderung das ist sie, die Untere Stegmühle.
Im 17. Jahrhundert erbaut, im Laufe der Jahrhunderte an- und umgebaut und durch viele
Hände gegangen hat Joachim Rausch sie schließlich 2014 erworben.
Zuletzt stand sie im Eigentum der Familie eines Kunstsammlers, der das ehemalige
Mühlenhaus für seine Zwecke aufwändig zu einem Privatmuseum umbauen ließ.
Bis 1989 diente sie als Gästehaus der ARBED Saarstahl. Jürgen Krakow, der
Vorstandsvorsitzende wollte hier ein Stück seiner schlesischen Heimat erschaffen. Mit viel Liebe zum Detail wurde das Herrenhaus zum privaten Refugium und Gästehaus für hochrangige Besucher aus
Politik und Gesellschaft umgestaltet. Im Stall, dem vormaligen Mühlenhaus, wurden große Feste gefeiert. Die Afrikatrophäen des Großwildjägers Krakow dienten hierbei als Requisiten und Dekoration.
So lernte auch Joachim Rausch die Untere Stegmühle als Jungjäger bei einem der vielen Schüsseltreiben, die nach den Gesellschaftsjagden dort ausgerichtet wurden, kennen. Von ihrem Charme, ihrer
einzigartigen Lage inmitten der Kollesleuker Schweiz am rauschenden Leukbach und ihren klaren Formen beeindruckt, hat er die Untere Stegmühle in den über 35 Jahren seit seiner ersten Begegnung
mit ihr nie ganz vergessen. Einem Zufall - oder war es Schicksal - war es zu verdanken, dass sich die Chance bot, sie zu erwerben und er nutzte die Gelegenheit.